Das Herz kennt die Wahrheit by Ruth Langan

Das Herz kennt die Wahrheit by Ruth Langan

Autor:Ruth Langan [Langan, Ruth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2013-04-19T22:00:00+00:00


11. Kapitel

“Es wird Zeit.” Tiefe Falten zeichneten sich auf Newtons Stirn ab, als er mit besorgter Miene unruhig auf dem Kai auf und ab schritt, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Mit dem Daumen zeigte er auf das wartende Beiboot. “Der Rest der Besatzung ist bereits an Bord. Ich dachte schon, ich müsste das ganze Dorf nach euch absuchen, Haus für Haus.”

“Tut mir Leid, Newt.” Darcy legte eine Hand auf seinen Arm. “Wir hatten so eine schöne Zeit, dass wir die Vereinbarung beinahe vergessen hätten.”

“Eine schöne Zeit? Du bist außer Atem.” Seine Besorgnis wuchs, als er ihre geröteten Wangen und ihr offenes Haar betrachtete, das der Wind ihr um den Kopf wehte.

“Wir mussten rennen, um noch rechtzeitig zu kommen. Ich wusste, dass du auf uns warten würdest und dich fragtest, wo wir bleiben.”

Newton hatte sich Sorgen gemacht, doch das wollte er nicht zugeben. Er half ihr ins Boot und griff nach den Rudern. Gryf und Whit, die hinter ihm ins Boot kletterten, schenkte er gar keine Beachtung.

“Lasst nur, Newt. Ich übernehme das.” Der alte Mann tat ihm Leid, daher legte Gryf sich in die Riemen.

Der Seemann hatte nichts dagegen und nahm neben Darcy Platz. Im Stillen hoffte er, innerlich ein wenig zur Ruhe zu kommen, denn er hatte sich große Sorgen um das Mädchen gemacht. Und sie hatte eine schöne Zeit gehabt. Aber was bedeutete das? Und wie schön war es nun wirklich gewesen? Wieder begann sein Herz voller Sorge schneller zu pochen.

Sobald sich alle hingesetzt hatten, begann Gryf das Beiboot in Richtung des Schiffs zu rudern. Von ihrem Platz aus konnte Darcy beobachten, wie mühelos er mit den Rudern umging und sich kaum anstrengen musste, während die Ruder ins unruhige Wasser eintauchten. Da war es wieder, jenes merkwürdige Kribbeln, das sie überkam, wenn sie ihn ansah. Er war so kräftig. Beinahe so kräftig wie …

“Wo bist du den ganzen Nachmittag über gewesen, Mädchen?” Der besorgte Unterton in Newtons Stimme war kaum zu überhören.

Darcy riss sich von ihren Gedanken los, denn sie durfte ihnen nicht länger nachhängen. “Im Haus von Margaret MacInnis.”

Da Newton sie fragend anblickte, fuhr sie fort: “Als wir durch das Dorf gingen, trafen wir auf eine reizende alte Frau, die unserer Hilfe bedurfte. Gryf bot ihr seinen Arm und trug ihr den Korb nach Hause. Aus Dankbarkeit lud sie uns zu sich zum Abendessen ein.”

“Ihr seid den ganzen Nachmittag in ihrem Haus geblieben?”

“Ja. Und wie schön ihr Haus war. Groß und gemütlich und angefüllt mit Kostbarkeiten aus aller Welt. Ihr Mann und ihre Söhne waren Seeleute.”

Während Darcy weiter von dem Nachmittag erzählte, atmete der alte Mann erleichtert auf. Zwischen Gryf und dem Mädchen konnte sich nicht allzu viel abgespielt haben, wenn sie die ganze Zeit in Gesellschaft gewesen waren. Erleichtert sprach er ein Dankgebet.

Er war froh, sie wieder zu haben, und fest entschlossen, sie nicht mehr so schnell aus den Augen zu lassen. Stundenlang hatte er sich mit der Frage gequält, wie er ihrer Familie beibringen sollte, dass sie mit einem Mann davongelaufen war, der sie an Gray Barton erinnerte.



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